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Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war das Bw Schauroth als
Ellok-Bw für die Instandhaltung der elektrischen Lokomotiven am westlichen
Ende des ehemaligen schlesischen Netzes der DR zuständig.
Es befand sich direkt am 1906 gebauten gleichnamigen Rangierbahnhof.
Mit der politisch-geographischen Neuordnung
nach Kriegsende war das E-Bw nicht nur vom schlesischen Netz abgeschnitten,
auch hörte dieses Netz auf, als solches zu existieren.
Mit der langsamen Normalisierung des Eisenbahnbetriebes in den ersten
Nachkriegsjahren erhielt das ehemalige, großzügig und modern ausgestattete
Bahnbetriebswerk die Aufgabe, alle dahmaligen DR-Schmalspurlokomotiven
aufzuarbeiten. Nicht nur die Ausbesserung sondern auch das Schmalspur-
Rekonstruktionsprogramm und auch der Lokomotivneubau gehörten zum
Aufgabengebiet. Es war auch für die Miniatur-Dampflokomotiven der
Pioniereisenbahnen in Dresden und Leipzig zuständig.
Diese Aufgaben blieb dem Raw bis zum Ende der DR.
Typisch für die DDR war die Vergabe von Zusatznamen. So hieß das Werk
» Raw Deutsch-sowjetische Freundschaft Görlitz«.
Auch lag es nicht in der Stadt Görlitz, sondern im 4 km westlich gelegenen
Ortsteil Schlauroth.
Die Marktwirtschaft bescherte dem Werk neue Aufgabengebiete. Zur Aufarbeitung
fanden nun auch Regelspurdampflok's den Weg nach Schlauroth. 52 5933, 52 8029
und die D n2t-Lok »Ampflwang« (Berliner Eisenbahnfreunde)
wurden 1994/95 aufgearbeitet. Letzte aufgearbeitete Regelspurlokomotive war
die 03 204 aus Cottbus. Im Zuge einer weiteren Werke-Neuordnung der DB AG
wurde das Werk zum Jahresende 1996 geschlossen. Die Ausbesserung der
verbliebenen Schmalspurdampfloks ging an das Werk in Meinigen. Nach der
Stillegung war noch ein Teil der verbliebenen Arbeitskräfte mit der
»Strukturellen Maßnahme« , dem Rückbau des Werkes
Görlitz-Schlauroth beschäftigt.
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